Endoprothesen Sprechstunde
Ist bei fortgeschrittenem Gelenkverschleiß unter konservativer Orthopädischer Therapie kein Behandlungserfolg mehr zu verzeichnen, bieten wir Ihnen operative Lösungsmöglichkeiten an. Dafür treffen unsere in diesem Bereich besonders erfahrenen Kollegen nach sorgfältiger Abwägung zusammen mit Ihnen, die Entscheidung zum endoprothetischen Gelenkersatz.
Ein dauerhafter künstlicher Gelenkersatz (eine Endoprothese) ist notwendig, wenn bei fortgeschrittenen Erkrankungen eine Gelenkzerstörung eingetreten und unter der konservativen Therapie kein Behandlungserfolg zu verzeichnen ist.
Dann muss eine Operation in Erwägung gezogen werden. Es stehen mehrere Operationsverfahren zur Verfügung: Neben der Entfernung der erkrankten Gelenkflächen, der so genannten Resektionsarthroplastik und den „Versteifungs“-Operationen, auch als Arthrodese bezeichnet, zählt der Ersatz des Gelenkes durch eine Prothese aus Metall und/oder Kunststoff (TEP, Totalendoprothesenimplantation) zu den häufigsten Operationen. Der große Vorteil liegt im Erhalt der Gelenkbeweglichkeit.
Die verschiedenen Endoprothesen:
Mehrheitlich werden so genannte Oberflächenersatzprothesen implantiert. Dabei werden die kranken Gelenkflächen entfernt und durch eine Metalloberfläche ersetzt. Bei diesem Eingriff muss nur verhältnismäßig wenig körpereigenes Gewebe entfernt werden. Daher entspricht das natürliche Bewegungsverhalten des operierten Gelenkes nahezu dem eines Gesunden. Die Prothesen funktionieren durchschnittlich 12 bis 15 Jahre.
Bei ausgeprägten Gelenkzerstörungen und Achsendeformitäten (O- und X-Bein) kommen „achsgekoppelte“ Knieprothesen zum Einsatz. Prothesenober- und unterteil verfügen über lange „Stiele“ und werden miteinander verbunden (gekoppelt). Die Beugung des Gelenkes verläuft daher um einen fixen Drehpunkt. Die Haltbarkeit dieses Prothesentyps liegt bei ca. 10 bis 12 Jahren.
Prothesen am Handgelenk haben sich bisher nicht durchsetzen können. Günstiger scheint derzeit die Versteifungs-OP (Arthrodese) zu sein.
Die Implantation von Endoprothesen am Sprunggelenk wird bei sorgfältig ausgewählten Patienten durchgeführt.
Häufiger werden derzeit noch Versteifungs-Operationen durchgeführt. Hier wird das Sprungbein mit dem Schienbein stabil und dauerhaft verbunden. Diese Operation ist im Ergebnis planbarer und sicherer.
Die herkömmliche Prothese besteht aus zwei Komponenten: dem Hüftkopfersatz (aus Titan oder Metall-Legierungen) mit einem langen Stiel, welcher in den Oberschenkel eingebracht wird und der Pfanne (aus Metall oder Kunststoff).
Bei einem Hüftkopfersatz ohne Stiel spricht man von einer Oberflächenersatzprothese. Diese implantieren wir bei jüngeren Patienten mit guter Knochenqualität. Ähnlich wie am Knie werden die kranken Gelenkflächen sparsam entfernt und durch Metall ersetzt. Vorteil ist, dass wenig Knochen beseitigt wird und so ein späterer zweiter oder dritter Prothesenwechsel erleichtert wird.
Bei einem Hüftkopfersatz mit kürzerem Stiel handelt es sich um eine „Kurzschaftprothese“. Auch diese wenden wir bei jüngeren Patienten an. Ein späterer Gelenkwechsel ist hier leichter durchführbar.
Hier handelt es sich um Prothesen aus Silikon, die bevorzugt an den Fingermittelgelenken und Fingergrundgelenken eingesetzt werden (Swanson-Prothesen). Ziel ist es, eine schmerzfreie Greiffunktion der Hand zu erhalten oder wiederherzustellen.
Die Implantation einer Endoprothese am Schultergelenk ist bei einer schmerzhaften Schultersteife erforderlich. Sie wird verhältnismäßig selten durchgeführt. Die Ergebnisse sind oft nicht zufriedenstellend. Wir führen diese Operation daher nicht durch.
Alle Gutachten werden außerhalb der vertragsärztlichen Leistungen erbracht und sind daher in der Regel für den Anfordernden kostenpflichtig.
Durchführung der Operation
Das Team vom Facharztzentrum MEDICO LEOPOLDPLATZ hat sich auf die Implantation von Knie-, Hüft- und Sprunggelenkprothesen spezialisiert. Die Operationen werden im Humbold-Krankenhaus, im Jüdischen Krankenhaus oder in der Westklinik-Dahlem durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit mit den entsprechenden Abteilungen dieser Kliniken, können wir dort auch Patienten versorgen, die komplementär weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel Herzerkrankungen,
Zuckerkrankheit sowie weitere orthopädische oder Nervenerkrankungen haben. In sorgfältiger Zusammenarbeit mit Ihnen werden wir den für Sie besten Weg ermitteln. Sie haben dabei die Sicherheit, dass der Arzt die Vorbereitung und Entscheidung, die Operation und die anschließende Betreuung bis zum optimalen Ergebnis mit Ihnen durchführt.
Vor der Operation werden wir mit Ihnen die organisatorischen Einzelheiten ausführlich besprechen. Eine Woche vor der Operation findet nochmals ein intensives Aufklärungsgespräch mit dem Arzt statt. Dabei können Sie Ihre Fragen ausführlich klären.
Dauer des gesamten Aufenthalts
Der stationäre Aufenthalt beträgt gewöhnlich zwischen 8 bis 14 Tagen. Eine Anschlussheilbehandlung dauert meist drei Wochen und ist grundsätzlich empfehlenswert. Der Sozialdienst des Krankenhauses tritt dazu mit Ihnen in Verbindung. Alternativ können Sie diesen Aufenthalt auch mit Ihren Krankenmitarbeitern planen. Wir beraten Sie auch dazu gern.