Akupunktur - Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)
Nach Auffassung der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Gesundheit über den Energiefluss im Körper geregelt. Ist die Lebensenergie Qi aus dem Gleichgewicht gebracht, entstehen Störungen bzw. Krankheiten. Das Fließsystem ist ein Netzwerk von Energiebahnen (Meridianen), das nicht nur die Akupunkturpunkte, sondern auch die inneren Organe miteinander verbindet und beeinflusst.
Das heißt, die Meridiane stehen in Bezug zu einem Organsystem wie z.B. Leber, Gallenblase, Blase bzw. Nieren. Die Akupunktur erlaubt durch das gezielte Setzen von Nadeln, Störungen und Krankheiten zu beseitigen oder zu lindern. Akupunktur aktiviert die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Heilen mit Akupunktur
Bei vielen Erkrankungen ist die Akupunktur besonders Erfolg versprechend. Dazu zählen u.a.:
- Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rücken-, Knie- und Schulterschmerzen
- Migräne u.a. Formen von Kopfschmerzen
- Schmerzen verschiedenster Ursache, z.B. nach Herpes Zoster (Gürtelrose) oder Phantomschmerz
- Hauterkrankungen
- Allergien
- Asthma
- Atemwegserkrankungen wie z.B. Asthma
- Schlafstörungen
- Erschöpfungszustände
- schlecht heilende Wunden
- chronische Magenbeschwerden
- Verdauungsstörungen wie Verstopfung, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
- Infektanfälligkeit
Geschichte der Akupunktur
Seit mehr als 3000 Jahren werden Menschen mit Akupunktur behandelt. Selbst „Ötzi“, der Mann aus dem Eis, wurde vermutlich vor über 5000 Jahren akupunktiert. Auf seiner Haut wurden Tätowierungen gefunden, die exakt den heutigen Akupunkturpunkten entsprechen.
Erste schriftliche Niederlegungen sind in dem „Gelben Kaiser“ zu finden. Dieser Klassiker der Chinesischen Medizin enthält den Dialog zwischen dem Gelben Kaiser und seinem Minister Chi Po über Medizin und Philosophie. Akupunktur ist die wichtigste Therapieform der Traditionellen Chinesischen Medizin. Mit ihrer Verbreitung nach Europa wurden neue Ansätze in der Akupunktur entdeckt wie die Behandlung der Reflexzonen auf den Ohren (Ohrakupunktur).
Behandeln
Die Akupunkturbehandlung wird mit sehr dünnen, sterilen Einmalnadeln durchgeführt. Diese werden so gut wie schmerzfrei in den jeweiligen Akupunkturpunkt gestochen, um das Ungleichgewicht zu korrigieren. In der Regel verbleiben diese 20 – 30 Minuten. Während der Behandlungszeit wird empfohlen, sich zu entspannen und auszuruhen. Gelegentlich kommt es zu kleineren Hautblutungen mit der Ausbildung von blauen Flecken. Das hängt damit zusammen, dass die Akupunkturpunkte häufig an Venendurchtrittsstellen liegen. Die blauen Flecke sind jedoch nach kurzer Zeit nicht mehr sichtbar.
Für die Behandlung werden 8-16 Nadeln benutzt, deren Durchmesser 0,2 – 0,4 mm beträgt. Die Nadeln werden an verschiedenen Stellen des Körpers gesetzt je nach Art, Lage und Qualität der Beschwerden. Das Nadelgefühl kann ausstrahlen, selten hält es auch noch Stunden oder Tage an.
Ein spezifisches Verfahren der Akupunktur ist die Ohrakupunktur, die so genannte Turboakupunktur. Die Ohrakupunktur nutzt kurze Reflexwege, die eine direkte Stimulation in entsprechenden Hirnarealen erreicht. Sie wird Turboakupunktur genannt, weil sie besonders schnell wirkt. Zum Teil wird sie mit Dauernadeln durchgeführt, die 10 bis 14 Tage im Ohr verbleiben können. Die Behandlung wird besonders zur Raucherentwöhnung u.a. Suchterkrankungen und bei Heuschnupfen eingesetzt.
Ziel und Wirkung
Das Ziel der Behandlung nach den Regeln der TCM besteht in dem Bestreben, die gegensätzlichen Kräfte „Yin“ und „Yang“ wieder in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Das Setzen der Akupunkturnadeln an ausgewählten Punkten des Körpers beeinflusst den Energiefluss des „Qi“. So können Blockaden gelöst werden. Erkrankten Bereichen wird Energie zugeführt, die zur Heilung beiträgt.